Solidarität heißt Angriff!

Einige unserer selbstorganisierten Projekte, Strukturen, Kollektive und Häuser sind in Berlin akut rämungsbedroht. Vernetzung, Treffen, Aktionen und gemeinsame Versammlungen sind im Gange. Wir wollen die Aktionen gegen Akteur*innen der Verdrängung verknüpfen und weitere Schritte der Vernetzung und der Selbstorganisierung gehen. Wir wollen hier leben und offensiv dafür kämpfen!
 
Unsere Solidarität zeigt sich in den kollektiven, selbstorganisierten und unkommerziellen Ideen, die diese Orte weitertragen und indem wir hier und da ein und aus gehen, um auf Menschen zu treffen, mit denen wir uns vernetzen und Zeit verbringen möchten. Um der Isolation zu entgehen und über die WG Küche hinaus auf Menschen zu treffen, sich zu vernetzen und gemeinsam zu kämpfen, braucht es Orte des Zusammenkommens, Kennenlernens, Diskutierens und der Konspirativität.
 

 
Dabei verbindet uns eine Idee: Eine, nach der wir auch in unserem Handeln und in unseren Taten eine Kostprobe finden auf das Leben, das wir leben wollen. Ein Leben, das sich an Solidarität und gegenseitiger Anerkennung orientiert und nicht an Marktlogiken und dem Berechnen von Werten. Nennen wir es einen Traum, der uns ermutigt, der realistisch ist, der sich auf die lebende Vielfalt dieses Planeten bezieht und nicht auf seine Verwertung. Einen, indem das Privateigentum überflüssig wird, welches überall ohne Not Mangel schafft. Denn es ist genug für alle da. 
Ein Traum, der uns immer wieder herausfordert, uns an unseren Ansprüchen zu messen, uns gemeinsam weiterzuentwickeln, herauszutreten aus den Logiken, durch die wir in diesem System sozialisiert wurden.
Selbst wenn wir nicht immer vollends begreifen, wie wir regiert werden, ahnen wir doch, in welchem alltäglichen Hamsterrad wir zu laufen haben. Um uns nicht ausspielen zu lassen und nicht selbst Wege der Kapitalismusmaschinerie einzuschlagen, müssen wir kollektiv Strukturen und Methoden des Angriffs entwickeln – uns gegen die feindliche Übernahme unseres Lebens organisieren! 
Dieser Aufruf soll zum Nachdenken darüber anregen, was wir vor den zu erwartenden Räumungsszenarien auf die Beine stellen können, was wir bereit sind vorzubereiten und in die Waagschale zu werfen.
Wir wollen den neoliberalen, kapitalistischen Strukturen an jeder Ecke dieser Stadt und überall den Garaus machen, sie sollen sich nicht sicher fühlen mit ihrem spekulativen Eigentum.
 
Für uns birgt es im Moment eine große Chance, jetzt die Idee des direkten Angriffs einzubringen, da sich aktuell viele Leute aus den verschiedensten Ecken der Szene/Bewegung auf eine Verteidigung dieser Räume vorbereiten und zusammenkommen.
 
Deshalb schlagen wir eine Strategie der interkiezionalen Bezüge durch direkte Angriffe auf den Ausverkauf unserer Leben vor. Denn wir sind hoch motiviert die Strategien der Berliner Bullen, der Gerichte und des Senats gegen die Wand fahren zu lassen und die Stadt vor ihren Augen zu zerlegen und somit dem ohnmächtigen Warten auf Tag X zu entgehen.
 
Folglich laden wir alle ein, die die Einschnitte in ihr Leben, ihre Selbstbestimmung und Selbstorganisierung spüren und ihr Leben in die eigenen Hände nehmen wollen.
Heutige und zukünftige Militante: Lasst uns die Stadt zerstören, bevor die Herrschenden, die Eigentümer*innen und ihre Ordnungshüter*innen unsere Ideen, Träume und Räume gänzlich in den Trümmern von Leblosigkeit und digitalem Stumpfsinn versinken lassen. Lasst uns Treffpunkte organisieren, an denen wir miteinander reden und Ideen entwickeln. Lasst uns Aktionen auf die Beine stellen, die das Potenzial haben, spontan aus den Regeln des Versammlungsrechts und ritualisierter Konzepte auszubrechen.
Wir sind bereit mit unseren Angriffen den Herrschaftsstrukturen, den Eigentumsstrukturen, den staatlichen Repressionsstrukturen Zunder zu geben. Wir sind bereit als Feind*innen der herrschenden Ordnung und Demokratie verstanden zu werden.
In den letzten Jahren gab es vieles, an das wir anknüpfen können. Ein Blick zur Liebig 14 Räumung mit der WBA Kampagne „Eine Million Euro Sachschaden“ erwärmt unsere Herzen bis heute. Die Rigaer94 hat 2016 zum wiederholten Male den gierigen Eigentümer vergrault. Die Straße und die unterschiedlichen Banden in der gesamten Stadt und weit über die Grenzen hinaus, zeigten sich solidarisch und verteidigten nicht nur das Haus, sondern die Ideen und Träume, die es verkörpert. Der Google Campus und das Hotelprojekt in Kreuzberg zollen den gebührenden Respekt an den für sie „unberechenbaren“ Widerstand, indem sie lieber das Handtuch werfen.
 
Lasst uns Banden bilden und uns die Straße nehmen, denn es ist die Praxis, die unser Vertrauen und unsere Beziehungen stärkt.
 
Großbeerenstraßemeutereisyndikatpotseliebig34 verteidigen! 
 
 
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